In den Therapieeinheiten werden die Klienten behutsam an das Pferd herangeführt und mit ihm vertraut gemacht. Berührung und das Erleben des Getragenwerdens werden genutzt, um Blockaden zu lösen und Vertrauen und Selbstbewusstsein aufzubauen.
In der Therapie kommen alle Tätigkeiten rund um das Pferd zum Einsatz, also das Versorgen des Pferdes genauso wie das Sitzen auf dem Pferderücken.
Der Klient lernt alle Gangarten des Pferdes kennen. Er spielt mit dem Pferd.
Er reitet an der Longe oder wird in der Bahn oder im Gelände geführt.
Der Verlauf der Reittherapie folgt verschiedenen, aufeinander folgenden Phasen. Nach einem Eingangsgespräch und ersten diagnostischen Beobachtungen wird eine individuelle Therapieplanung erstellt. Eine ständige Überprüfung der Zielsetzung ist dabei selbstverständlich. Die Therapie endet mit einem Abschlussgespräch.
Im Vordergrund steht die Einzeltherapie. Darüber hinaus werden aber auch Gruppensitzungen angeboten, um den Umgang mit anderen zu üben und die besonderen Dynamiken dieser Arbeitsform zu nutzen.
Bei Kindern mit einer Behinderung kann in integrativen Gruppen gearbeitet werden.
Warum Pferde in der Therapie?
Oft werden wir gefragt, warum Pferde?
Pferde waren und sind noch immer Inhalt von Poesie und Leidenschaft, der Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuern und romantischen Gefühlen. Sie faszinieren Menschen seit Urzeiten auf geheimnisvolle Weise. Ein Pferd strahlt Mut, Eleganz, Kraft. Macht und Stärke aus. Pferde gehen ohne Vorbehalt auf Menschen zu und machen keine Unterschiede. Therapiepferde spiegeln uns oft unterbewusste Verhaltensweisen des zu therapierenden Menschen wieder.
Durch die Interaktion mit dem Pferd kann der Mensch mit der Behinderung die Erfahrung machen, anstatt zwei kranker Beine vier gesunde zur Verfügung zu haben. Zusätzlich wird er durch die Bewegung des Pferdes stimuliert. Ein Pferd überträgt 110 mehrdimensionale Schwingungsimpulse in der Minute auf den Reiter. Diese entstehen durch 3 Arten von Bewegung: Hoch-Tief, Vor-und Zurück und von Seite zu Seite.
Diese Bewegungen werden auf die Mittelpositur des Reiters
übertragen. Das Erstaunliche daran ist, dass dies genau dieselben Bewegungen sind, die der Mensch beim aufrechten Gang ausführt. Diese Art der Stimulation ist einzigartig und kann in keiner anderen Bewegungsbehandlung erreicht werden.
Die positive Wirkung des Pferdes auf den Reiter erfolgt nicht nur körperlich sondern beeinflusst auch auf der psychischen, geistigen und sozialen Ebene.
Ganz nach unserem Motto „Tragen-Getragen werden“!